1977 wurde die ehemalige Vizepräsidentin des Landesverbandes zur jüngsten Oberin in der Geschichte der DRK-Schwesternschaften gewählt. Aktuell blickt Carin Hell auf 60 Jahre im Zeichen des Roten Kreuzes zurück.
Vor ihrer Ausbildung bei den Rotkreuzschwestern in den Städtischen Kliniken in Wiesbaden absolvierte Carin Hell als Vorschülerin das obligatorische hauswirtschaftliche Jahr in der Werner-Schule vom Deutschen Roten Kreuz in Göttingen. Damals – 1959 – wurde sie Mitglied bei der DRK-Schwesternschaft Oranien.
Nach ihrem Examen und einem Arbeitsjahr in Wiesbaden folgten Auslandsaufenthalte in Kanada, San Franzisco und Brasilien. Nach ihrer Rückkehr im Jahr 1966 unterrichtete Carin Hell an der Krankenpflegeschule in Wiesbaden und sammelte Berufserfahrungen in verschiedenen Fachabteilungen der Städtischen Kliniken in Wiesbaden und an der Uniklinik in Kiel. Nach absolvierter Weiterbildung zur Unterrichtsschwester und Pflegedienstleitung an der DRK-Schwesternhochschule in Göttingen 1968 und 1969 übernahm sie die Pflegedienstleitung in „der Inneren“ der Städtischen Kliniken in Wiesbaden. 1977 wählte die Schwesternschaft Oranien die damals 35-Jährige zur jüngsten Oberin im Deutschen Roten Kreuz.
Ab September 1980 war sie als Unterrichtsschwester in der Schwesternschaft Ruhrland in Bochum-Langendreer tätig; 1982 wurde ihr die Position der Oberin im Klinikum in Wuppertal-Barmen angeboten,die sie elf Jahre ausfüllte. Danach übernahm sie das Amt der Oberin in der Schwesternschaft Westfalen. Vom Gelsenkirchener Standort aus verwaltete und organisierte sie die Arbeit der Rotkreuzschwestern im Knappschaftskrankenhaus in Gelsenkirchen,in den Städtischen Kliniken in Bochum-Langendreer, in der DRK Kinderklinik in Siegen sowie in der Uniklinik und im Mathildenstift in Münster, wo sie die ambulante Pflege und im Zuge dessen auch die häusliche Kinderkrankenpflege mit aufgebaut hat.
„Weltweit vernetzte Großfamilie“
Mitte der 90er Jahre kandidierte sie auf Bitte des damaligen Präsidenten Dr. Egbert Möcklinghoff für das Amt der Vizepräsidentin des DRK Landesverbandes Westfalen-Lippe und wurde bei der Landesversammlung am 5. Oktober 1996 in Kamen zur Nachfolgerin von Dorli Stroetmann gewählt.
Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestandim Oktober 2005 füllte sie das anspruchsvolle Amt neben ihren beruflichen Verpflichtungen als Oberin aus. Nach dem Rücktritt Hermann Jannings vom Präsidentenamt im September 2014 diente sie dem Verband ein gutes Jahr als Interimspräsidentin, bevor sie sich schließlich bei der Landesversammlung am 14. November 2015 in Paderborn verabschiedete. Denn Carin Hell ist nicht nur Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, der Verdienstmedaille des Landesverbandes und des DRK Ehrenzeichens, sondern auch stolze Oma von zwei Enkeln, die nun auch einmal mehr Zeit für die Familie haben wollte. Als Ehrenmitglied des Landesverbandes ist die 77-Jährige aber immer wieder präsent:
Sie ist im Stiftungsrat der DRK Stiftung Freier Grund in Neunkirchen-Salchendorf, im Aufsichtsrat des Bernhard-Salzmann-Hauses in Meschede, Vizepräsidenten der Rotkreuzgeschichtlichen Sammlung in Westfalen-Lippe und stellvertretende Oberin der Oberinnenvereinigung.
Als ehrenamtliche Gutachterin prüft sie, ob Pflegeheimen im Hinblick auf Lebensqualität und Verbraucherfreundlichkeit das Qualitätszeichen „Grüner Haken“ erteilt werden kann, betreut ältere DRK-Schwestern und ist bei Sitzungen des Landesrates und diversen anderen Veranstaltungen des DRK anwesend. Denn wichtig ist ihr „diese weltweitvernetzte Großfamilie“ nach wie vor.
Quelle: DRK-Landesverband Westf.-Lippe, IDEE+TAT, 12/2019, Claudia Zebandt